Lerntherapie - ILZ Nürnberg

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Lerntherapie

Vor Beginn der Lerntherapie

 

Bevor eine Lerntherapie in der Einrichtung beginnt, müssen wichtige vorausgehende Schritte unternommen werden. Eltern treten mit der Einrichtung in Kontakt über Mail oder Telefon. Sollte die Einrichtung telefonisch nicht erreichbar sein, kann eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen werden. Jede Nachricht bzw. jede Mail werden beantwortet. In dem Erstkontakt werden erste wichtige Informationen abgeklärt und ein Aufnahmegespräch vereinbart. Bei diesem Gespräch werden die Einrichtung und die Therapieform kurz vorgestellt, wenn möglich eine erste Förderdiagnostik mit dem Kind durchgeführt und ein fester Termin für die lerntherapeutischen Einheiten vereinbart. Die nachfolgenden Auflistungen zeigen die notwendigen Schritte auf, die unternommen werden, damit die Lerntherapie beginnen kann.


Die Kinder und Jugendlichen müssen wieder Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit aufbauen, Selbstzweifel überwinden, mit der eigenen Lernstörung zurechtkommen und den Teufelskreis durchbrechen.
1.  Die Eltern nehmen Kontakt zur Einrichtung auf, entweder telefonisch oder via Mail. Im ersten Kontakt werden folgende Punkte erfragt:

·   Name und Alter des Kindes
·   Schulform und Klasse
·   Art der Lernstörung
·   Kostenträger

                                             

2.  Daraufhin wird ein Aufnahmegespräch vereinbart. Zu diesem Termin müssen folgende Unterlagen mitgebracht werden:

·   Gutachten der EB oder KJP (evtl. detaillierte Testergebnisse, falls vorhanden)
·   Bescheinigung des Schulpsychologen
·   Zeugnisse (aktuell und älter)
·   Aktuelle Probearbeiten oder Schulaufgaben in Kopie
·   Bescheid der Schule (Nachteilsausgleich, Notenschutz)
·   Evtl. Hefte

3.  Im Aufnahmegespräch werden die mitgebrachten Dokumente gesichtet und eingescannt. Währenddessen füllen die Eltern den Erstfragebogen aus und das Kind wird evtl. einer Eingangsdiagnostik unterzogen. Daraufhin werden aufkommende Fragen beantwortet und über die therapeutische Arbeit aufgeklärt. Danach werden noch wichtige Unterlagen unterzeichnet und mitgegeben. Zum Schluss werden sie durch die Einrichtung geführt, können die anwesenden Therapeuten kurz kennenlernen und einen ersten Einblick gewinnen.

Die Lerntherapie

Die Lerntherapie richtet sich individuell nach den Bedürfnissen und Ressourcen des Kindes. Die Kinder und Jugendlichen müssen wieder Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit aufbauen, Selbstzweifel überwinden, mit der eigenen Lernstörung zurechtkommen und den Teufelskreis durchbrechen. Nicht nur die vorhandene/n Lernstörung/en des Kindes nehmen Einfluss auf die therapeutische Arbeit mit ihnen. Aufgrund dessen können hier nur grobe Vorgehensweisen gezeigt werden, da jede Therapie anders gestaltet wird. Es wird sich am Störungsbild orientiert. Folgende Abläufe sind vereinheitlicht:

·   Begrüßung
·   Struktur der Stunde in ca. vier kleine Lerneinheiten
·   Beachtung der Null-Fehler-Grenze
·   Kennenlernen der Ordnung und Struktur der Räumlichkeiten
·   Führung des eigenen Ordners
·   Unterstützung durch digitales Lernen
·   Besprechung schulischer Probearbeiten und Schulaufgaben
·   Entspannung
·   Tokensystem und dessen Einlösung
·   Verabschiedung
Fortführung der Lerntherapie

Da die Förderung des Jugendamtes auf 40 Stunden limitiert ist, was ungefähr einem Schuljahr entspricht, muss diese nach Ablauf wieder neu beantragt werden. Eine Lerntherapie ist oft nach diesen ersten 40 Fördereinheiten noch nicht abgeschlossen. Das erste Jahr der Lerntherapie hilft dabei, grundlegendes Wissen und einen gesunden Selbstwert auf- und Ängste abzubauen. Im zweiten Jahr der Lerntherapie wird das erworbene Wissen gefestigt und auf weitere Arbeitsbereiche übertragen, damit es auch automatisch umgesetzt wird. Schließlich werden die Kinder/die Jugendlichen im dritten Jahr darauf vorbereitet, alleine zurechtzukommen. Sie bekommen „Flügel“. Nicht jedem betroffenen Kind oder jeder/m Jugendlichen gelingt der „Abflug“ nach drei Jahren. Hierbei ist die Vorgehensweise immer dieselbe:
 
·   Hinweis auf Therapieverlängerung
·   Förderdiagnostischer Abschlusstest mit Besprechung
·   Abgleich der erreichten Ziele mit dem Förderplan
·   Unterstützung bei Verlängerungsanträgen
·   Therapiebericht
Die Lerntherapie und die Arbeit mit dem Umfeld

Der Schüler ist nicht der einzige Bereich, in dem wir Besserung für das Kind erreichen wollen. Durchaus werden uns in der Lerntherapie Möglichkeiten gegeben, auf andere Bereiche einzuwirken. So sind die Stunden vom Jugendamt auch für Gespräche mit den Eltern und Lehrern sowie anderen Lehrenden/Erziehenden vorgesehen. Die Gestaltung seines Umfeldes (z. B. Kinderzimmer) und Vorgehens    (z. B. in einer Lerngruppe) soll positiv beeinflusst werden.

1.  Eltern
·   Tür- und Angelgespräche
·   Elternseminare
·   Elterngespräche und Eltern-Kind-Therapeutengespräche
·   Mailverkehr und Elternbriefe
·   Praktische Umsetzung von Anregungen für Zuhause

2.  Schule
·   Seminare
·   Mailverkehr
·   Flyer
·   Lehrergespräche
·   Umsetzung von Nachteilsausgleich und Notenschutz („Anwalt“ des Kindes)

3.  Umwelt
·   Auseinandersetzung mit anderen Förderinstitutionen
·   Stärkung der eigenen Persönlichkeit mit einer Lernstörung
·   Anpassung der Umwelt an Bedürfnisse und Ressourcen





Abschluss der Lerntherapie

Nach bis zu drei Jahren oder 120 Fördereinheiten, in Ausnahmefällen kürzer oder länger, steht die Beendigung der Lerntherapie an. Die Schüler werden auf ihren Alleingang vorbereitet und bekommen Notfallhelfer an die Hand. Gemeinsam mit den Eltern findet noch ein abschließendes Gespräch statt. Abschließende Schritte:
 
·   Wiederholung des Gelernten
·   Abschlussdiagnostik
·   Mitgabe eines „Notfallkoffers“
·   Abschlussgespräch
·   Mitgabe des eigenen Ordners
·   Abschlussgeschenk
·   Therapiebericht
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